Schnarchen kann viele Ursachen und ebenso viele Heilmöglichkeiten haben: Ob die Atemwege blockiert sind, die Schlafposition ungünstig gewählt wird, Atemwegserkrankungen oder Allergien auslösend wirken – jeder Schnarchende oder der Partner wird nach Lösungen und Heilmittel suchen. Sehr beliebt sind hier einfache Hausmittel oder Lösungen, die im Alltag umsetzbar sind. Hier gilt es allerdings auszuprobieren und für sich selbst das Beste zu finden.

  1. Ätherisches Öl – Befreiende Dämpfe

Mit ätherischen Ölen lässt sich festsitzender Schleim aus den oberen Atemwegen leichter lösen. Mit freien Atemwegen lässt es sich anschließend auch besser schlafen.

Was man dazu braucht:

Ätherisches Öl aus Eukalyptus, Latschenkiefer oder Fichtennadeln besorgen.

Wie man es ausführt: Man stellt eine Wasserschüssel mit dem entsprechenden Öl am Nachtschränkchen oder in der Nähe des Kopfes.

Ergebnis: Während der Nachtzeit verdunstet das Wasser, wird über die Luft eingeatmet und gibt in der Kombination mit den ätherischen Ölen die Atemwege frei. Diese Methode kann auch bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung hilfreich sein. Es ist allerdings nicht wissenschaftlich erwiesen, ob die Einnahme der Öle in Form von hochdosierten Extrakten genauso wirkt.

Hinweis: Auch Zwiebelhälften oder Knoblauch am Bettkopf geben Dämpfe ab, die befreiende Wirkung haben. Nase und Rachen werden durch das Einatmen frei und können somit das Schnarchen verhindern.

 

  1. Tee – der lindernde Trank

Tees und Kräuter sind wunderbare und altbekannte Heilmittel. Auch als Hausmittel gegen Schnarchen haben sie sich einen Namen geschaffen.

Was man dazu braucht:

Guten Brennnessel-, Salbei-, Lindenblüten- oder Arnikatee.

Wie man es ausführt:

Den Tee zuzubereiten ist keine große Kunst: Man gießt 1 Tasse kochendes Wasser über einen Esslöffel des getrockneten Blattes oder den hochwertigen Beutel. Den Tee abdecken und 5 Minuten ziehen lassen. Anschließend abgießen oder Teebeutel entfernen und trinken. Das Ritual des Teetrinkens sollte ca. eine Stunde vor dem Schlafengehen eingeführt werden. Danach sollte man auch nichts mehr zu sich nehmen, damit eine gute Wirkung erzielt werden kann.

Ergebnis:

Diese Tees befeuchten nicht nur die Schleimhäute, sondern helfen allgemein zur Linderung von Entzündungen z.B. bei Pollenallergien.

 

  1. Nasenspülung – Atemweg frei

Mit einer freien Nase kann man gut atmen und vermindert gleichzeitig die Schnarchgeräusche. Um die Schleimhäute effektiv zu befeuchten, kann es hilfreich sein täglich abends eine Nasenspülung mit Salzwasser durchzuführen.

Was man dazu braucht:

Entweder besorgt man sich dazu eine Nasendusche aus der Apotheke – was definitiv bequemer ist – oder benutzt die eigene Handfläche zum Spülen. Als Spülflüssigkeit löst man 9 Gramm Speisesalz oder vorportionierte Salze in einem Liter lauwarmem Wasser auf.

Wie man es ausführt:

Wenn man eine Nasendusche verwendet, sollte man auf die genauen Angaben des Herstellers achten. Die Ausführung ist allerdings leicht. Besitzt man keine Nasendusche, kann die Nasenspülung mit der Handfläche ausgeführt werden. Dafür füllt man einfach die Handfläche mit der milden Salzlösung und zieht das Wasser abwechselnd durch die Nasenlöcher – das jeweils andere wird dabei zugehalten.

Ergebnis:

Mit einer regelmäßigen abendlichen Nasendusche reinigt man den Atemweg und befeuchtet effizient die Schleimhäute. Den Unterschied spürt man!

 

  1. Inhalieren – Linderung einatmen

Die Atemwege müssen frei sein. Deshalb ist es ratsam abends dafür zu sorgen und z.B. das Inhalieren ins Abendritual einzubinden.

Was man dazu braucht:

Dafür stellt man lediglich einen Topf mit Wasser auf den Herd, löst Meersalz (ca. 2 Teelöffel/Liter) oder Kamillenextrakt darin auf und erhitzt es bis Wasserdampf aufsteigt.

Wie man es ausführt:

Nun stülpt man sich ein Handtuch über den Kopf, hält einige Minuten den Kopf über die aufsteigenden Dämpfe und inhaliert diese. Dabei atmet man ruhig und tief ein und genauso entspannt wieder aus.

Ergebnis:

Durch das regelmäßige Inhalieren werden die Atemwege frei und die gereizten Schleimhäute befeuchtet – optimal für eine hoffentlich schnarchfreie Nacht.

 

Vorsicht bei der Inhalation mit ätherischen Ölen:

Diese eignen sich für die Tröpfcheninhalation weniger. Für Asthmapatienten sind sie tabu, denn sie können die empfindlichen Atemwege irritieren und einen Asthmaanfall auslösen.

 

  1. Seitenlage … und wie man sie einhalten kann

Da vermehrt in Rückenlage geschnarcht wird, kann man dies auf unterschiedlichen Wegen verhindern. Ziel ist es – unabhängig vom Mittel –, dass man im Schlaf die Rückenlage vermeidet.

Was man dazu braucht:

Um die Rückenlage mechanisch zu verhindern, wird eine Sperre, wie z.B. ein Tennisball im Schlafanzug eingenäht. Auch ein z.B. leicht gefüllter Rucksack, den man nachts trägt, kann die Veränderung der Schlafposition faktisch verhindern. Für eine stabile Seitenlage kann auch ein zusammengerolltes Handtuch oder ein längliches Kissen im Rücken sorgen

Wie man es ausführt:

Die Ausführung ist fast selbsterklärend: Man näht tatsächlich ein Säckchen für den Tennisball ins Nachthemd oder in den Schlafanzug ein. Die Position sollte mittig, zwischen den Schulterblättern sein. Auch einen Rucksack kann man etwas sperrig füllen und nachts anziehen. Alternativ kann ein größeres Handtuch zusammengerollt und längs des Rückens mit ins Bett gelegt werden.

Ergebnis:

Diese relativ unangenehmen Wege das Schnarchen zu unterbinden, können nach Eingewöhnung tatsächlich wirksam sein. Einfach ausprobieren!

 

  1. Kinnbinde und Mund bleibt zu

Sollte die Ursache des Schnarchens sein, dass man mit offenem Mund schläft, kann man versuchen hier Abhilfe mit einer Kinnbinde zu schaffen.

Was man dazu braucht:

Eine elastische Binde aus der Apotheke reicht hier völlig aus.

Wie man es ausführt:

Die Binde wird vom Kinn ausgehend einfach um den Kopf gewickelt und festgebunden.

Ergebnis:

Dadurch lässt sich der Mund während des Schlafs nicht mehr vollständig öffnen und die Schnarchursache wäre beseitigt. Achtung: Bei Erkältung, verstopfter Nase oder Atemaussetzer sollte diese Methode keinesfalls verwendet werden.

 

  1. Erhöhte Kopfposition – manchmal einfach praktisch

Durch eine etwas erhöhte Kopfposition kann Schnarchen auch verhindern werden.

Was man dazu braucht:

Mit einem zusätzlichen Kissen – lieber flach als gewölbt – kann die Schlafposition leicht verändert werden.

Wie man es ausführt:

Das Kissen sollte den Nackenbereich leicht (Achtung: nicht überhöhen, denn das kann Gegenteiliges bewirken!) erheben.

Ergebnis:

Durch die leicht erhöhte Kopfposition wird verhindert, dass die Zunge beim Schlaf in den Rachenraum rutscht und typische Schnarchgeräusche entstehen.

 

Das sind einige Hausmittel, die den Schnarchenden helfen können. Ob sie nur lindernd wirken oder das Schnarchen völlig unterbinden, gilt es zu testen. Um die Wirkung richtig einschätzen zu können, dürfen auch nicht allzu viele Mittel auf einmal ausprobiert werden. Wenn es gelingt ein oder zwei der Hausmittel in den Alltag zu integrieren und eine Zeit lang beständig zu verwenden, kann die Nacht erholsamer und friedlicher werden. Auf eine schnarchfreie Zeit!