Eine häufig gestellte Frage ist, ob eine Akupressurmassage bei Schwangeren oder Kindern möglich ist. Sie kann im Prinzip mit »Ja« beantwortet werden, wenn bestimmte Regeln beachtet werden.
Akupressur im der Schwangerschaft
Einige der im Praxiskapitel beschriebenen Punkte haben eine anregende Wirkung auf die Gebärmutter. Eine Massage dieser Punkte während einer Schwangerschaft kann möglicherweise Wehen auslösen. Insbesondere in den ersten fünf Monaten der Schwangerschaft sollten Sie daher auf die Akupressurbehandlung verzichten. Möchten Sie dennoch eine Akupressur in der Schwangerschaft
durchführen, so besprechen Sie dies mit einem speziell in der Akupunktur oder Akupressur
geschulten Therapeuten. Lassen Sie sich genau zeigen, welche Punkte Sie massieren dürfen
und welche nicht. Gegen Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft hilf[ eine Massage des Punktes Perikard 6 (-Seite 122). Seine Behandlung ist unbedenklich, da er keine Wirkung auf die Gebärmutter hat. Bitte lesen Sie vor der Durchführung der Akupressur immer die Hinweise zu den einzelnen Punkten.
Akupressur bei Kindern
Die Anwendung der Akupressur bei Kindern ist grundsätzlich möglich; Kinder sprechen sogar recht gut auf sie an. Wichtig ist, dass Sie selbst keine Diagnose stellen. Erkrankungen sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden, bevor Sie mit der Akupressurmassage beginnen. So ist z. 8. die Akupressur des Punktes Blase 50 bei kindlchen Verdauungsstörungen eine sehr effektive Behandlungsmöglichkeit. Ein weiteres Einsatzgebiet der Akupressur bei Kindern ist die Reisekrankheit (-Seite 185). Hier
hat sich die Massage des Punktes Perikard 6 bewährt. Beachten Sie bitte, dass sich bei der Behandlung von Kindern die für Erwachsene angegebenen Orientierungswerte zu Dauer und Druckstärke der Massage reduzieren.
Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster